# Enzian

Hier finden Sie die neue #ENZIAN Klassifikation mit der alle Endometrioseformen und Lokalisationen beschrieben werden, sodass die rASRM und die alte ENZIAN-Klassifikation überflüssig werden. #ENZIAN wurde 2021 publiziert in Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica (AOGS)

Erweiterung des Enzian zum #Enzian

Fortschritte in der präoperativen Diagnostik sowie chirurgische Techniken zur Behandlung von Endometriose, insbesondere tiefen Endometriose erfordern ein Klassifikationssystem, das alle Aspekte der Krankheit wie Peritoneal, Ovarialendometriose und tiefe Endometriose und sekundäre Adhäsionen umfasst. Die weithin akzeptierte r-ASRM-Klassifikation hat aufgrund ihrer unvollständigen Beschreibung der tiefen Endometriose gewisse Einschränkungen. Im Gegensatz dazu hat sich die Enzian-Klassifikation, die in den letzten zehn Jahren eingeführt wurde, als das am besten geeignete Werkzeug für die Inszenierung tiefer Endometriose erwiesen, umfasst aber keine Peritoneal- oder Eierstockerkrankungen sowie Adhäsionen. Um diese Einschränkungen zu überwinden, wurde im Wege eines Konsensprozesses ein umfassendes Klassifikationssystem zur vollständigen Kartierung der Endometriose geschaffen, einschließlich anatomischer Lage, Größe der Läsionen, Adhäsionen und Grad der Beteiligung der angrenzenden Organe, die sowohl mit diagnostischen als auch mit chirurgischen Methoden verwendet werden können, und wird detailliert beschrieben – die #Enzian Klassifizierung.

Zur Originalpublikation gelangen Sie hier:
https://obgyn.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/aogs.14099

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Die neue Enzianklassifikation können Sie HIER herunterladen.

Die neue Enzianklassifikation - Download

Ein Lehrvideo von Prof. J. Keckstein zeigt, dass der #Enzian nur auf den ersten Blick kompliziert aussieht aber in der klinischen Anwendung sehr einfach und praktiabel ist:

#Enzian

Die neue Enzianklassifikation ermöglicht eine Erfassung der Endometriose aller Lokalisationen und Wachstumsformen. Sie kann bei der nichtinvasiven Diagnostik (Sonographie und MRT) und natürlich bei der invasiven Diagnostik (Laparoskopie und -tomie) eingesetzt werden.

Die verschiedenen Kompartimente Peritoneum, Ovar, Tube, TIE) sind nebeneinander angeordnet. Weitere betroffene anatomischen Strukturen werden zusätzlich in der rechen Spalte aufgeführt. Der Schweregrad , die Größe der Läsion, (1-3) ist von oben nach unten angeordnet.

Die extragenitale Formen der Erkrankung werden mit den Buchstaben F versehen wie z.B. FU (li/re) = Ureterbefall mit Stauung, FB = Blasenendometriose, etc.. Der Befund wird in der Codierungsformel POT ABCF dokumentiert.

Die Kompartimente werden folgendermaßen klassifiziert:

P=Peritoneum (Durchmesser jenes Kreises, in welchem die Flächen aller sichtbaren Herde fiktiv summiert werden können =Σ) P1=<3cm, P2=3-7cm, P3=>7
O= Ovar (Durchmesser der Summe aller Endometriosezysten; jede Seite getrennt beurteilt; li/re) O1=<3cm, O2=3-7cm, O3=>7
T= Adhäsionen und tubo-ovarialer Befund ( Verwachsungen zur Beckenwand, Uterus und Darm, Tubendurchgängigkeit= +/-; jede Seite getrennt beurteilt; li/re).

A/B/C = tiefe Endometriose
A= Septum rektovaginale und retrozervikaler Bereich, Vagina  –  B (li/re) = Parametrium, Ligamentum sacrouterinum  –  C= Rektosigmoid)
F: FA= Adenomyose, FI= weitere Darmherde > 16 cm ab ano, FU= Ureter, Stauung, F(…)= definierte andere Lokalisationen

Die Klassifikation kann intraoperativ oder präoperativ mittels Ultraschalldiagnostik oder mit MRT angewandt werden, und wird mit den Kleinbuchstaben annotiert: [(s)= Surgical – (u)= Ultraschall – (m)= MRT)
zum Beispiel: #Enzian (u) „Sonographische“ Klassifizierung: Mittels Sonographie lassen sich die Ovarien (O), die Kompartimente A,B und C, der Uterus (FA), die Blase (FB) und die Ureteren(FU) darstellen. Adhäsionen zwischen dem Ovar, der Beckenwand, dem Uterus und dem Darm können anhand der dynamischen Ultraschalluntersuchung, mit dem „Sliding Effekt“, wie durch die Expertengruppe IDEA (International Deep Endometriosis Analysis) definiert, beschrieben werden.

Nicht jede dieser Methoden erlaubt eine vollständige Erfassung aller Befunde. So lassen sich z.B. peritoneale Herde nicht sonographisch oder intramurale Darmläsionen nur schwer durch eine reine diagnostische Laparoskopie beurteilen. Somit ergänzen sich die verschiedenen Methoden der Befunderhebung. Bei nicht beurteilbaren Strukturen(z. B. Adhäsionen) wird das jeweilige Kompartiment mit (x) codiert. Es werden nur die betroffenen Kompartimente codiert, um beim Lesen das Ausmaß der Erkrankung und die betroffenen Organe einfacher und schneller erfassen zu können.